Gelungenes Experiment bei Passionsspiel in Küllstedt

Türinger Allgemeine vom 20.03.2013

Küllstedt (Eichsfeld). Der kommende Sonntag wird ein besonderer sein. An diesem Tag werden in Heiligenstadt wieder Tausende Gläubige am Nachmittag an der Leidensprozession teilnehmen. Abends betreten die 153 Laiendarsteller zum letzten Mal im Rahmen der vierten Küllstedter Passionsspiele die Bühne.

Gesehen haben jetzt auch 620 Kinder der 3. bis 6. Klasse aus 36 Schulen sowie 60 Betreuer die emotional und inhaltlich beeindruckende Darstellung des Leidens und Sterbens Jesu. Vorab hatten Regisseur Wolfgang Montag, seine Mitstreiter sowie Pfarrer Josef Jakobi überlegt, welche Szenen den Mädchen und Jungen gezeigt werden sollten. Am Ende entschied man sich, nur kleine Passagen zu streichen, und so dauerte die Aufführung dreieinhalb Stunden. Es war ein Experiment, denn die Frage stand, würden sich die Kinder so lange auf das Geschehen konzentrieren.

Sie taten es, bewiesen, dass man ihnen etwas zutrauen kann und verfolgten die Fußwaschung ebenso interessiert wie die Geißelungsszene. "Sie verstanden die Botschaften und sprangen am Ende des Spiels auf, sie applaudierten und jubelten", sagt Wolfgang Montag. Begeistert davon, dass der Funke übergesprungen war, waren auch die Akteure, die sich über Lob und Gästebucheinträge freuen. Angetan zeigten sich nach den bisherigen Aufführungen auch zahlreiche Besucher von den musikalischen Teilen, deren Leitung in den Händen von Dietmar Ackermann liegt. Er dirigiert Chor, Orchester und Bläser und spielt die Orgelwerke.

 

Sigrid Aschoff / 19.03.13 / TA

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