22. März 2012 - Thüringer Landeszeitung / "Den Kreuzweg gebetet"

Eichsfelder in Israel durften Garten Getsemane besuchen und feiern Messe

 

Von Sigrid Aschoff

 

tl_files/Passion/Presse/2011/TLZ 22.03.2012.jpgJerusalem. 25 Grad und Sonnenschein. "Uns geht es allen gut", sagte gestern der Küllstedter Wolfgang Montag, der mit rund 200 Eichsfeldern derzeit in Israel weilt (wir berichteten). Ganz begeistert war seine Gruppe am Mittwoch ob eines besonderen Erlebnisses. "Wir haben das Leiden Jesu nachempfunden, waren am Ölberg und im Garten Getsemane. In den kommt man normalerweise nicht rein. Doch da die Stätte von Franziskanern betreut wird, machten uns die jungen Brüder einen Besuch möglich. Das war außergewöhnlich", erzählt Bruder Maximilian vom Hülfensberg, der dort auf einem kolumbianischen Mitbruder traf. Gebetet haben die Christen den Kreuzweg. An der vierten Station, an er Jesus seiner Mutter begegnet, war der Geistliche dafür, etwas Mütterliches zu tun - so wurde Mittag gegessen.

Beeindruckend war für die Eichsfelder zudem der Besuch des jüdischen Friedhofes. Vom Eingang aus wurde zuerst die Silhouette Jerusalems bestaunt - unter anderem mit dem Felsendom, der Grabeskirche und dem Zionsberg. Auf dem Friedhof, so berichtete Pater Maximilian, erfuhren die Gäste etwas über die jüdische Bestattungskultur und dass dort Steine statt Blumen auf die Gräber gelegt werden. Gemeinsam stimmten die Eichsfelder ein jüdisches Lied mit deutschem Text an, bei dem es darum geht, dass der Mensch ein Leben lang auf dem Weg ins himmlische Jerusalem ist.

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Gesehen haben die Pilger auf ihrer Tour schon den Berg Tabor, die Wüste, das Tote Meer und den Ort, wo Jesus von Johannes getauft wurde.

"Das uns fünf Priester und der Theologiestudent Andreas Leupold begleiten und uns geistlichen Beistand unter anderem mit den entsprechenden Bibelstellen an diesen Stätten geben, ist wunderbar. So können wir alles Geschehene noch mehr verinnerlichen", meint Wolfgang Montag, der sich freut, für das Küllstedter Passionsspiel 2013 so viele Anregungen und Eindrücke mit nach Hause nehmen zu können.

 

Doch noch haben die Pilger einiges vor. So werden sie in Bethlehem mit Bruder Maximilian eine Messe feiern. "Die Weihnachtsstimmung, die wir zaubern, nehmen wir mit ins frühlingshafte Eichsfeld. Wir stimmen uns aber auch auf die Karwoche ein, in der wir das Evangelium sicher diesmal etwas anders hören werden", meint er. Gespannt sind alle auf den Besuch der Jerusalemer Altstadt, auf die Klagemauer, den Tempelplatz oder das architektonische Meisterwerk - den Felsendom mit seiner goldenen Kuppel. Herzliche Grüße schicken die Pilger an ihre Familien und die Geistlichen - Roland Genau, Siegfried Bolle, Josef Jakobi, Bruder Maximilian und Pater Rudolf Matuszek - an ihre Gemeinden daheim.

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