05. August 2011 - Thüringer Allgemeine / "Passionisten zu Gast in Österreich"
Küllstedter besuchten St. Margarethen und machten Unterschiede zur Spielweise der Passion Jesu im Eichsfeld aus.
Küllstedt: Einer Einladung in den österreichischen Passionsspielort St. Margarethen waren jetzt auch Vertreter der Küllstedter Passionsspielleitung bereitwillig gefolgt. Seit dem Jahre 1926 werden im Burgenland an der Grenze zu Ungarn jedes Jahr diese Passionsspiele aufgeführt, seit 50 Jahren im dortigen Römersteinbruch, der ein tolles Ambiente für diese Aufführungen bietet.
Weiterlesen: Überwältigt zeigten sich die Gäste aus dem Eichsfeld von der monumentalen Felsenkulisse, vor der die 400 Laienspieler die Passion Jesu aufführen. Wolfgang Montag, Regisseur der Küllstedter Passionsspiele, sprach beeindruckt von der künstlerischen Gesamtinszenierung, wenn auch die sehr traditionelle Spielweise des südlichen Raumes von ihm in der Heimat nicht umgesetzt wird: "Wir haben in diesem Sinne keine Spieltradition, weshalb bei uns zum Beispiel der Hahn des Petrus nicht kräht und der Jesus-Darsteller auch kein Blut schwitzen muß. "Die Akzente liegen hier bei uns im Eichsfeld etwas anders", sagt der Küllstedter Spielleiter.
Montag zollt der Gemeinde St. Margarethen jedoch großen Respekt - besonders vor dem Hintergrund, dass alle Akteure ehrenamtlich und unentgeltlich fast ihren ganzen Sommer in den Dienst der Passion stellen. Und das auch und vor allem deshalb, um den jeweils immerhin 4000 Besuchern einer Aufführung diesen Teil der biblischen Geschichte vor Augen zu führen. Mit dem Reinerlös werden dann weltweite Projekte unterstützt, hatte Ortspfarrer Georg Lang zu Beginn freudig verkündet.
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Der Küllstedter Spielleiter Wolfgang Montag (2. von links) mit Mitgliedern der Vereinigung europäischer Passionsspielorte aus Frankreich und Holland in St. Margarethen in Österreich. |