01. März 2008 - Thüringer Landeszeitung / "22 500 Euro für Orgelsanierung"
Stolzer Erlös bei den Passionsspielen
Küllstedt. (tlz/fa) 1. März 2007: lange Schlangen bilden sich vor der Heimatstube in Küllstedt. Zahlreich drängen die Besucher hinein. Einige Stunden dauert es bis der Ansturm auf die Karten zu den dritten Küllstedter Passionsspielen vorbei ist - weil alle Veranstaltungen bis auf wenige Plätze sofort ausverkauft sind.
Weiterlesen: ... Genau heute vor einem Jahr startete der Kartenvorverkauf in der Heimatstube. Jetzt können die Passionisten das stolze Ergebnis verkünden. Auf dem Konto des von ihnen eigens gegründeten Orgelsanierungsfonds ging dieser Tage die stolze Summe von 22 500 Euro ein. "Und das, obwohl auch sehr viel Geld investiert wurde" sagte Regisseur Wolfgang Montag, der zusammen mit Justina Mathias und Roland Schmerbauch als geniales Dreigestirn die Spielleitung bildete. Doch auch Leitungen sind immer nur so gut wie jene, die umsetzen. "Und deshalb gebührt allen, die beteiligt waren ein ganz besonderer Dank", erklärt Montag und denkt dabei an die 140 Laiendarsteller, die Bühnenbauer, Sponsoren, den Organisten Dietmar Ackermann und alle Beteiligten, in welcher Form auch immer sie zum Gelingen beigetragen haben. Einer, der im Hintergrund arbeitet, ist der Schatzmeister Ulrich Vogt. "Auch er hat großen Anteil am Gelingen", so Montag. Denn das Geld zu verwalten und damit das Vertrauen, was die Sponsoren in die Passionisten stecken, zu rechtfertigen, sei eine große Aufgabe.
Auch den rund 4000 Zuschauern bei den sechs Veranstaltungen gaben die Passionisten jenen Vertrauensvorschuß, den sie mit den langen Schlangen beim Start des Vorverkaufes und ihrem Kommen dokumentierten, zurück. "Auch das Passionsspiel 2007 war emotional zu erleben", weiß Wolfgang Montag um die Energie und die innere Bereitschaft für die Botschaft, die jeder einzelne Darsteller mitbrachte. Und genau deshalb ist Montag nicht um eine Antwort verlegen, wenn er nach dem Termin der nächsten Passionsspiele in Küllstedt gefragt wird. "Es gibt keinen Termin. Eine Passion muss reifen und irgendwann spürt man, dass es wieder soweit ist, etwas Großes auf die Beine zu stellen", sagt Montag, der auch von unbeschreiblicher Gemeinschaft im Dorf spricht, wenn er an die Proben und die Aufführungen zurückdenkt.
Bildband und DVD
In der Eichsfelder Heimatstube und der Buchhandlung Strecker in Dingelstädt steht noch immer die DVD der Passionsspiele 2007 zum Verkauf. "Einige Exemplare sind noch erhältlich", erläutert Wolfgang Montag. Auch die Erstellung eines Bildbandes zu den Passionsspielen steht bevor. Dazu wurden eigens in der Veröffentlichung Bilder zurückgehalten, so dass auch hier Überraschungen zu erwarten sein werden. Wann es soweit ist, konnte Montag noch nicht sagen. Nachgefragt wird das Buch aber bereits und sicher scheint: zum Verkaufsstart, egal wo, werden sich wieder lange Schlangen bilden.
Bildunterschrift:
140 Laiendarsteller - hier eine Dialogszene zwischen Judas und einem Mitglied des hohen Rates - waren bei den Passionsspielen im vergangen Jahr in Küllstedt aktiv.