Passion 2001 - Idee

tl_files/Passion/Historie/Bilder 2001/Idee/clip_image001.jpg"Bist Du der König der Juden?"

 

Diese Frage steht im Raum und die Zeit beeinflußt das Interesse an der Suche nach einer Antwort. Kennen wir diesen Teil der Geschichte des Jesus von Nazareth nicht in allen Facetten schon auswendig? Sind die Gestalten nicht längst alle entlarvt? Judas der Verräter, Petrus der Verleugner und die Hohen Priester mit ihren Intrigen?

 

 

 

Die Küllstedter Passionsspiele haben mit der Wiederholung der Passion von 1996 diese Fragen in der Darstellung und dem Bühnengeschehen neu aufgegriffen. So war die Einbeziehung des Zuschauers in die Dramaturgie des Spiels Dreh- und Angelpunkt der Regie.

 

177 Spieler stellten sich in vier Aufführungen vom 31.März bis 8.April 2001 in der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Georg & Juliana" in Küllstedt/Eichsfeld dieser Herausforderung zum zweiten Mal. Die musikalische Gestaltung übernahm der Kirchenchor "St. Cäcilia". Der überwiegende teil der Lieder wurde in lateinischer Sprache gesungen.

 

Nachfolgend finden hier eine umfassende Bilddokumentation der Passion 2001. Informieren Sie sich über die Idee, die Hintergründe und die Reaktionen auf dieses Passionsspiel. Am Ende der Dokumentation finden Sie eine Auwahl interssanter Dokumente (Flyer, Eintrittskarte etc.) sowie eine Auswahl an Pressestimmen und Zuschauerreaktionen. 

Passion 2001 - Hintergrund

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Israel, das den Juden von Gott verheißene "Gelobte Land" , war zur Zeit Jesu Teil des römischen Reiches. Das jüdische Volk - unterdrückt von seinen Besatzern - erhoffte um so mehr die Ankunft des von den Propheten im alten Testament verheißenen Messias. Mit der Übernahme der Macht im Jahre 63 v. Chr. durch die Römer verlor es seine Selbständigkeit.

 

 

 

 

 

Für das etwa zweistündige Spiel wurden Oberammergauer Texte genutzt. Handlungen und Dialoge wurden nach den eigenen Vorstellungen angepasst. Und: Die Zuschauer werden einbezogen. So preisen die Händler, die den Tempel in Jerusalem als Basar missbrauchen, auch den Zuschauern ihre Waren an. Die Marktleute bewegen sich dabei im Mittelgang auf einer weit vorgeschobenen Bühne.

Jesus, der von seinen Anhängern erkannte Messias, sollte der Befreier sein, der an der Spitze des Volkes die Römer mit Gewalt vertreiben würde. Besonders Judas sieht in seinem "Meister" anfangs diese Person. So nimmt das Geschehen seinen Lauf. Hoffnung, Enttäuschung, Illusion, Intrigen, Verrat, Verleugnung, Begeisterung und Verachtung und zuletzt das Kreuz, an dem alles zerbricht und zugleich neu beginnt.

Der Hohe Rat, bis dahin wichtigstes Machtorgan des Staates, verkam zur rechtlosen Marionette der Besatzungsmacht. Lediglich die Pflege der religiösen Werte sowie die Verwaltung des Tempelbezirks und - in Absprache mit den Römern - die territoriale Verwaltung der Provinz Judäa war ihm überlassen. Vor allem das Recht, Todesurteile selbst zu vollstrecken, war dem Hohen Rat genommen worden.

 

Deswegen war er auf das "Wohlwollen" der Römer und des Statthalters Pontius Pilatus angewiesen. Allerdings kannten die Mitglieder des Hohen Rates auch schon Wege, die Römer unter Druck zu setzen. Für Pilatus konnte eine jüdische Anklage beim römischen Kaiser, er habe einen Volksaufwiegler nicht bestraft, sehr böse Folgen nach sich ziehen.

Bist Du der König der Juden ? Die Frage bleibt im Raum und die Zeit beeinflußt das Interesse an der Suche nach einer Antwort. Kennen wir diesen teil der Geschichte des Jesus von Nazareth nicht in allen Facetten schon auswendig? Sind die Gestalten nicht längst alle entlarvt? Judas der Verräter; Petrus der Verleugner und die Hohe Priester
mit ihren Intrigen ?

Die schwer umzusetzende Auferstehungsszene wurde wie schon 1996 mit einer den Küllstedter Spielen eigenen Darstellung gelöst. Angela Mock sang Bonhoefers "Von guten Mächten". Die Zuschauer waren hingerissen. Als ein großes Dankgebet schickte sie mit ihrer wunderbaren Stimme die Verse zum Himmel, lösten sich in ihrem Gesang die kurz zuvor von Jesus hinausgeschriehene Todesangst und Verzweiflung auf in Hoffnung und Trost